Das Projekt LeBaMaN wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie im Rahmen der Initiative Leichtbau des BMWE gefördert. Es geht um die Entwicklung einer Brücke aus CFS und einer Bahnschwelle aus CFS im Rahmen der BMWE Leichtbau-Förderung. Mit dem Technologietransfer-Programm Leichtbau (TTP LB) fördert das BMWE marktnahe Forschungs- und Entwicklungsprojekte zu innovativen Technologien und Verfahren im Leichtbau. LeBaMaN ist das Acronym für:
“Leicht-Bau-Materialsysteme neuer Nachhaltigkeit”
Granit wiegt annähernd das gleiche wie Aluminium und wird mit Hilfe einer sehr leichten Carbonarmierung zum nachhaltigen Leichtbauwerkstoff mit einer großen Zukunft. Bauteile aus CFS wiegen die Hälfte wie solche aus Stahl oder Beton, werden mit 2 mal weniger Energie hergestellt und haben etwa die Hälfte an CO2 – Emissionen. Es gibt die Chance durch Gesteinsverwitterung und Carbonfasern und Harz aus Biomasse den Footprint auf Netto-Null zu bringen, in manchen Anwendung sogar CO2-negativ zu werden. (www.DACCUSS.de)
1. Im Rahmen von LeBaMaN wird eine 18m lange Fussgängerbrücke aus Stein und Carbon gebaut. Die Basis für diese Brücke sind von TechnoCarbon im GreenCarbon-Projekt entwickelte Doppel-T Profile aus CFS.
Im Rahmen von LeBaMaN wurde bereits ein Brückenmodell im Masstab 1:10 aus 2mm dünnen CFS-Platten gebaut. Das Modell trägt ohne Mühe eine Last von 1 kN. (ca. 100kg)
2. In LeBaMaN wird eine Bahnschwelle aus CFS entwickelt, die in Zusammenarbeit mit der DB-Systemtechnik in Minden bereits erfolgreich in Dauerlast getestet wurde.
Die getestete Bahnschwelle wurde am 25.9.2025 bei der BAM anlässlich des 12. Forums Leichtbau in Berlin erstmalig der Öffentlichkeit präsentiert. Die Schwelle hatte zuvor einen 25-Jahre Reallast-Test im Zeitraffer von 3 Monaten in dem neuen von der DB-Systemtechnik in Minden eingerichteten Testzentrum für Reallast-Simulationen schadenfrei überstanden, inklusive finaler Lasterhöhung auf 200% der Normallast.
TechnoCarbon als Initiator von LeBaMaN ist der ideengebende Projektpartner in diesem Projekt mit dem von TechnoCarbon entwickelten CFS-Material. Im Projektkonsortium sind ausserdem die Deutsche Bahn Systemtechnik GmbH in Minden, das Labor für Stahl- und Leichtmetallbau GmbH in Kissing als Projektleiter, die Hochschule München, Richter & Müller Gleisbau GmbH in Dormagen, sowie AHP GmbH & Co. KG in Berlin und die TU München beteiligt.
3. In LeBaMaN werden alternativ Bahnschwellen aus Beton mit Bewehrung aus CFS-Lamellen untersucht. CFS-Lamellen bestehen aus steinbeschichteten Carbonbändern, die Stahl in Betonschwellen ersetzen sollen.
Naturstein als Klimaretter
In Kombination mit der Landwirtschaft könnten bestimmte Natursteine in der Klimafrage künftig eine entscheidende Rolle einnehmen.
Wird stahlarmierter Beton zumindest teilweise durch Naturstein wie Gabbro oder Basalt ersetzt, in Verbindung mit Carbon, sinken Emissionen wie auch Herstellungsenergie sofort um einen Faktor 2. Beim Schneiden der Gabbro-Steinplatten für die CFS-Herstellung entsteht zudem feinster Steinstaub, der nicht entsorgt werden muss, sondern eine wertvolle Aufgabe übernimmt: Auf die Ackerflächen oder Böden ausgebracht, verwittert das Gesteinsmehl wie in der Natur direkt am Berg chemisch. Dabei reagieren die freigesetzten Mineralbestandteile (z. B. Ca²⁺- und Mg²⁺-Ionen) mit CO₂ aus bodennaher Luft in hoher Konzentration und Regenwasser und bilden stabile Carbonate, die im Boden oder Grundwasser gebunden durch natürliche Prozesse langfristig in die Meere abfliessen. Durch diese Prozesse gelangen auch für Pflanzen wichtige Mineralien in den Boden, die einer effizienten Re-Mineralisierung dienen:
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Magnesium (Mg²⁺) – Baustein des Chlorophylls, unverzichtbar für Photosynthese
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Calcium (Ca²⁺) – stärkt Zellwände und verbessert die Bodenstruktur
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Kalium (K⁺) – reguliert den Wasserhaushalt der Pflanzen
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Silizium (Si) – macht Pflanzen widerstandsfähiger gegen Krankheiten und Schädlinge
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Eisen (Fe), Mangan (Mn), Zink (Zn), Nickel (Ni) – lebenswichtige Spurenelemente für Enzyme und Stoffwechsel
So wirkt der Gesteinsstaub doppelt positiv: Er hilft, CO₂ dauerhaft aus der Atmosphäre zu entfernen, und verbessert zugleich die Fruchtbarkeit der Böden weltweit.
Ergebnis: Weniger Emissionen, mehr CO₂-Speicherung – Naturstein macht Landwirtschaft zum Klimaretter.